Stell dir vor, du stehst vor einer großen Menschenmenge und du wirst gefragt, worauf es im Leben wirklich ankommst. Was antwortest du dann?

Ich habe gelernt, dass das Leben ständige Veränderung ist. Dass nichts bleibt und dass man auch nichts festhalten kann. Also vertraue ich der Veränderung und versuche so beweglich wie möglich damit umzugehen. Wenn ich festhalte, wird es weh tun. Wenn ich festhalte, bedeutet es, dass ganz starke Schmerzen früher oder später kommen werden. Wenn ich aber loslassen kann, es so geschehen lassen kann, baut sich automatisch der nächste logische Schritt. Ich vertraue ins Leben hinein und ich vertraue, dass das Leben mir genau das gibt, was meine Seele benötigt. Das Leben ist wunderschön, wenn man seine Möglichkeiten ausschöpft und beweglich bleibt.

Und wie hältst du es mit Gott?

Es ist für mich das Wichtigste überhaupt. Gott sichert mich. Er gibt mir mein Leben und hilft mir die Erfahrungen für meine Seele zu machen, die die Seele braucht. Er ist die Kraft, die mein Sein ermöglicht.
Wenn auf der Erde Katastrophen stattfinden, ist Gott dann schuld daran?
Wir Seelen haben uns in jeder Inkarnation viel vorgenommen. Manchmal suchen wir auch die Katastrophe, um daraus lernen zu können. Gott gibt uns genau die Erfahrung, die der Mensch braucht. Da gibt es nichts zu verurteilen, denn Gott ist nicht der Rächer und er verstößt keine Menschen, wenn sie Fehler machen, ganz im Gegenteil. Gott ist pure Liebe und hilft den einzelnen Seelen auf ihrem Weg und gibt ihnen genau das, was die Seele braucht.

Dann sind also die Menschen selbst schuld an ihrer Misere?

Es geht ums Bewusstsein. Je bewusster der Mensch wird, umso feiner werden die Lebenssituationen. Je unbewusster, umso mehr schafft der Mensch dunkel. Das ist die Logik des Lebens. Jeder Gedanke besitzt Kraft und Macht und jeder Gedanke erschafft genau das, was man vielleicht sogar vermeiden möchte. Also braucht es Bewusstsein, dass ich erkennen kann, welche Gedanken durch mein Sein hindurchlaufen. Dann kann ich sofort stoppen und die Handlung verhindern. Wir Menschen müssen lernen, dass wir machtvolle Wesen sind und dass wir die Macht besitzen, ob wir dunkel oder hell kreieren.

Wenn das so ist, dass alleine das Bewusstsein wichtig ist, warum sind dann trotzdem noch so viele Menschen unbewusst sind?

Das ist eine wichtige Frage, denn diese Art von Denken ist hier auf der Erde noch sehr neu. Früher wurde so ein Denken als ketzerisches Denken abgetan. Erst in dieser Zeit erlauben sich die Menschen zu erkennen, dass sie große Macht besitzen und dass sie nur durch Bewusstsein alles erreichen können. Hier geht es aber nicht ums Wünschen und dann bekommst du den Wunsch erfüllt, sondern es geht um allertiefste Hingabe und Akzeptanz. Viele Menschen lernen jetzt im tagtäglichen wacher, fühlender und tiefer zu werden und genau da beginnt der große Wandel der Menschheit. Wir spüren instinktiv was richtig oder falsch ist. Wir spüren, wo etwas getan oder gelassen werden will. Und wir fangen nach unserer Intuition zu handeln an. Der große Umschwung beginnt, wenn die Prägungen aus unserer Kindheit und die ganz starken gesellschaftlichen Regeln nicht mehr so im Vordergrund stehen, sondern das Herz mit seinen intensiven Empfindungen. Allerdings haben wir auch Angst, dass wir, wenn wir uns verändern im außen nicht mehr akzeptiert werden, denn aus der Erfahrung über die Jahrtausende wurden Menschen, die Veränderungen gebracht haben, immer erst geächtet. Dieser Angst müssen wir uns stellen und trotzdem unseren Weg gehen, auch wenn sich eventuell alle von uns wegdrehen.

Wie geht das genau? Was kann man tun, um bewusster zu werden?

Regelmäßige Meditationen alleine reichen nicht aus. Es geht tief in den Körper hinein. Der Körper zeigt uns ganz genau, was in uns los ist. Jedes Gefühl bedeutet, dass dahinter eine Situation steht, die betrachtet werden will. Z.B. du spürst Druck im Herzen, weißt aber nicht warum du Druck hast. Du atmest genau in dieses Gefühl hinein, bis sich langsam der Druck zu lösen beginnt. Du machst mit diesem Körpergefühl nichts, aber Du ignorierst dieses Gefühl auch nicht. Du atmest so lange in diesen Druck hinein, bis du spüren kannst, dass der Druck verschwindet. Dann lässt du los und lebst wieder dein Leben. Durch diese Fühlarbeit wird dir aber ins Bewusstsein gebracht, was hinter diesem Druck steht, bzw. was man tun muss, damit es dir gut gehen kann. Bewusstsein braucht Zeit, denn die eigene Wahrnehmung möchte hinterfragt werden. Wenn ich wütend bin, dann lasse ich meine Wut nicht einfach heraus. Wenn ich Angst habe, dann reagiere ich nicht aus der Angst heraus. Ich spüre alle Gefühle erst einmal tief in mir drin, bis Erkenntnisse und nächste Schritte sichtbar werden. Es ist immer alles richtig. Wir haben genau die Spiegel vor uns, damit wir wachsen können. Wir haben genau die Liebe in uns, die uns hilft, einen geraden und liebevollen Weg gehen zu können. Und manchmal ist es auch wichtig Grenzen zu setzen und manchmal dreht man sich auch von einem anderen weg, weil die eigene Seele es dir befiehlt, bzw. weil du spürst eine Situation tut dir nicht mehr gut. Meine Seele ist meine Führung und meine Seele erkenne ich über meine Gefühle und danach handle ich. Auch dann, wenn das Außen ganz stark dagegen ankämpft. Ich bin mir selbst wichtiger.

Hat Bewusstsein etwas mit Egoismus zu tun? Früher habe ich für den anderen gehandelt, jetzt handle ich nur noch für mich selbst!

Stell Dir vor, jede Seele hat einen ganz klaren Weg vor sich. Wir haben verschiedene Lernaufgaben und verschiedene Probleme uns eingebaut. Wir möchten als Seele Erfahrungen machen. Dabei kommen wir aber oft in Not. Situationen erscheinen uns zu groß. Ängste und Unsicherheiten erscheinen und wir hätten gerne Hilfe von außen. Die erhalten wir zum Teil auch, aber immer, wenn es darum geht, dass wir etwas selbst schaffen müssen, ist die Hilfe plötzlich weg und wir stehen alleine in unserem Thema. Wenn dann jemand kommt, der ein Helfersyndrom lebt, dann macht und tut er, obwohl der Andere eigentlich es selbst schaffen müsste, damit die Seele die Lernerfahrung machen kann. Wenn der Mensch aber mit seinen Gefühlen wirklich verbunden ist, dann merkt er, dass man jetzt loslassen muss, um damit dem Anderen diese Wachstumschance geben zu können. Wir wachsen nicht, weil ein Anderer unsere Aufgaben erledigt. Wir wachsen nur, weil wir es selbst tun. Egoismus bedeutet viel mehr, dass ich einen anderen benutze, um mich selbst befriedigen zu können und nicht weil ich auf mich selbst höre.

Das hört sich alles ganz einfach an. Warum geht die Veränderung trotzdem so zäh ins Land?

Es beginnt langsam und geht dann immer schneller. Es verbreitet sich wie ein Virus. Einen sehr ansteckenden Virus und jeder der infiziert ist, wird sehr schnell auch andere infizieren. Denn es funktioniert außerordentlich schnell, dass das Leben zu funktionieren beginnt.

Kannst du das Ganze in kurzen Worten beschreiben, was jetzt passieren möchte?

Das Leben ist einfach und braucht nur gelebt zu werden. Wir übernehmen die volle Verantwortung für unser Leben. Alles, was stattfindet, hat eine Bedeutung und wird im Körper wahrgenommen. Wir stellen uns unseren Herausforderungen und fühlen und wir handeln aus tiefstem Bewusstsein. Das Leben hält uns immer wieder Wachstumsspiegel hin und wir treten aus Opfer- und Täterrollen heraus. Wir fangen zu verstehen an, dass wir genau an diesem Platz und an dieser Position etwas zu lernen haben. Wir stehen genau richtig und wir machen jetzt perfekt unsere Hausaufgaben. Jede verschlossene Tür öffnet sich und das Leben gelingt.

Es ist eine große Freude, dich sprechen zu hören, denn für dich scheint das Leben einfach zu sein. Alleine das motiviert schon, dass man sich weiterbewegt. Die esoterische Szene hat sich in den letzten Jahren komplett verändert. Es hat das Abgehobene verloren und wird immer greifbarer. Wahrscheinlich ist das auch Zeichen der Zeit. Früher war alles kopfgesteuert, heute wird alles selbst wahrgenommen. Damit verliert es das Nichtgreifbare und wird tatsächlich für jeden Einzelnen erkennbar. Denn es geht nicht darum, irgendetwas glauben zu müssen, sondern jeder schaut auf sich selbst und versucht seine Themen in sich selbst zu verarbeiten. Das heißt dann auch, dass es keine Manipulation von außen mehr gibt. Eine wunderbare Wende der letzten Jahre. Sehr empfehlenswert!

Das ist richtig. Hier gibt es keinen Meister mehr, der sagt, was richtig ist und was gelebt werden will, sondern die Wahrheit kommt immer aus dem eigenen Gefühl. Alles wird als Spiegel genommen und in einem selbst verarbeitet. Auch wenn man sich von außen unterstützen lässt, werden die Erkenntnisse trotzdem im eigenen System verarbeitet und zu eigen gemacht. Es geht erst dann in die Handlung hinein, wenn man es als Eigenes erkannt hat. Damit vermeidet man Manipulation von außen.

Früher gab es den Priester, den Heiligen oder den Guru, der Bescheid wusste, wie man ein Leben mit Gott lebt. Das heißt jetzt, dass man das alles nicht mehr braucht, sondern nur noch aus sich selbst heraus lebt. Kann das wirklich funktionieren?

"Jesus hat gesagt, ihr könnt das genauso wie ich. Ihr seid genauso Gottes Kinder wie ich. Wenn ich das kann, dann könnt ihr es auch." In jedem einzelnen Menschen steckt das gleiche Gottesbewusstsein. Wir haben nie verstanden, wie wir dieses Gottesbewusstsein anzapfen können, dabei ist es ganz leicht. Gott zeigt sich durch unsere eigenen Empfindungen und wenn wir auf diese achten, wird sich im außen automatisch alles richten.

Jesus ist aber kein einfaches Beispiel. Er wurde ans Kreuz genagelt. So will keiner von uns enden. Bedeutet das Leben wirklich Sicherheit oder werden wir immer wieder Schmerzen erhalten, wenn wir uns einem göttlichen Leben unterwerfen?

Jesus hatte eine Vorreiterrolle. Er hat starke Werte vermittelt und wurde deshalb vernichtet, weil die Menschheit das als ketzerische Werte gesehen hat. Mit seiner Wahrheit hat er aufgezeigt, dass keiner mehr Macht besitzt. Die damaligen Mächtigen fühlten sich bedroht und versuchten eine Massenveränderung zu verhindern. Wir stehen aber jetzt gesellschaftlich an einer ganz anderen Stelle. Die Einzelnen stehen immer mehr auf und lassen sich von keinem Machthaber mehr unterwerfen. Jesus hat uns Werte gebracht, die vielfach verschieden gedeutet wurden; oft verzerrt und verändert, aber die Basis seines Seins bedeutet: Alles steckt in mir, Gott ist in mir und wenn ich nach innen gehe, dann finde ich meinen tiefsten Kern und finde Führung für mein Leben und für meine nächsten Schritte. Gott ist meine Basis und ich diene Gott.


Herzliche Grüße

Sitaasa

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